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Abenteuer Solo: Die Welt und sich selbst entdecken

  • Writer: May
    May
  • Jun 3, 2024
  • 4 min read

Warum allein reisen?


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Allein reisen ist mehr als nur ein Tapetenwechsel. Es bedeutet, die Komfortzone zu verlassen und sich selbst auf eine ganz neue Art und Weise kennenzulernen. Hier sind einige Gründe, warum ich empfehlen kann, einmal alleine zu reisen:


Raus aus der Komfortzone: Allein zu reisen zwingt dich, deine gewohnte Umgebung zu verlassen und dich neuen Herausforderungen zu stellen. Diese Erfahrung kann sehr befreiend sein.


Selbstwirksamkeit erfahren: Wenn du allein reist, triffst du alle Entscheidungen selbst. Das stärkt dein Selbstvertrauen und zeigt dir, dass du Probleme eigenständig lösen kannst.


Autonomie stärken: Ohne ständige Rücksichtnahme auf andere kannst du deinen eigenen Interessen folgen und genau das tun, was dir Spaß macht.


Eigene Themen erkennen: In der Einsamkeit habe ich viel und intensiver über mein eigenes Leben nachgedacht und konnte so leichter erkennen, welche Themen mir wirklich am Herzen liegen und welche mich durchs Leben begleiten.


Muster erkennen: Allein zu sein ermöglicht es, Verhaltensmuster zu erkennen, die im Alltag oft unbemerkt bleiben. Diese Erkenntnisse können der Schlüssel zu persönlichem Wachstum sein.


Wie ist es mir ergangen?


Meine eigene Reise war von Höhen und Tiefen geprägt. Anfangs fühlte ich mich oft unsicher und vermisste die Vertrautheit und Sicherheit meines Zuhauses. Diese Unsicherheit führte dazu, dass ich anfangs viel Zeit in meiner Unterkunft verbrachte.

Aber nach einer Weile entwickelte ich einen Plan: Ich stellte einen Stunden- oder Wochenplan auf, um meine Tage zu strukturieren und sicherzustellen, dass ich das Beste aus meiner Zeit machte. Diese Struktur half mir, mich sicherer und produktiver zu fühlen.

Nach jeder Aktivität fühlte ich mich stolz und erfüllt. Besonders die Zeit in der Natur diente mir als Energiequelle und Erdung. Die frische Luft, die atemberaubende Landschaft und das Gefühl von Freiheit gaben mir Kraft und Ruhe.


Natürlich gab es auch Herausforderungen. Probleme tauchten auf, vom Alleinsein über Bettwanzen bis hin zur Zeitverschiebung, die ich aber alle selbstständig lösen konnte. Jede Herausforderung, die ich meisterte, stärkte mein Selbstbewusstsein und mein Selbstvertrauen.

Als ich zum Beispiel mit dem Bettwanzenproblem konfrontiert wurde, verbrachte ich den ganzen Tag an der frischen Luft auf einer Bootstour, um Gletscher und Wale aus nächster Nähe zu beobachten. Die Natur und die frische Luft halfen mir dabei, ruhig zu bleiben, obwohl ich immer wieder Juckreiz am ganzen Körper hatte - wahrscheinlich ein psychosomatisches Phänomen. Ich traf rational gute Entscheidungen für mich und löste das Problem Stück für Stück. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass der Aufenthalt in der Natur das Denkvermögen verbessert. (Quelle Studie)


Nervensystem auf Hochtouren: Wie ich es beruhigen konnte


Allein das Reisen kann das Nervensystem auf Hochtouren bringen. Es scannt immer und überall nach Gefahren und ist deshalb - wie in Urzeiten zum Schutz vor wilden Tieren - im Fight-or-Flight-Modus. Wissenschaftlich wird dieser Modus des Nervensystems Sympathikus genannt. Er ist der Gegenspieler des Entspannungsmodus (Parasympathikus). Diese beiden Systeme sind mit den verschiedensten Körperfunktionen verbunden, unter anderem mit dem Herzschlag, der Verdauung, dem Immunsystem, dem Schlaf und der Atmung. Um mein Nervensystem zu beruhigen und den Parasympathikus zu aktivieren, habe ich verschiedene Methoden angewandt:


  1. Übungen die mein Nervensystem ansprechen, wie das Reiben der Hände: Diese einfache Technik half mir unter anderem, mich zu zentrieren und zu beruhigen, wenn ich mich gestresst fühlte. (Weiterführende Info Selbstregulation)

  2. Somatische Meditation: Durch diese Form der Meditation konnte ich eine tiefere Entspannung und innere Ruhe finden. (Spotify geführte Meditation)

  3. Sich verwöhnen lassen: Ein Besuch im Spa oder eine Massage wirkten Wunder gegen Stress und halfen mir, mich zu entspannen.

  4. Hörspiele und Podcasts hören: Vertraute Hörspiele wie TKKG zu hören gab mir ein Gefühl von Heimat und Sicherheit, und half mir beim Einschlafen.

  5. Was mir am meisten Trost und Sicherheit gegeben hat, war der Kontakt mit meinen Freund:innen zu Hause. Wir haben telefoniert, geschrieben und uns Sprachnachrichten geschickt, das war für mich wie ein Anker im Sturm.


Fazit: Allein reisen - Selbstwertgefühl oder Gefahr?


Alleine zu reisen ist sowohl eine Selbstwertstärkung als auch eine potentielle Gefahrensituation. Es erfordert Mut und Selbstvertrauen, sich auf unbekanntes Terrain zu begeben. Aber die Erfahrungen, die man dabei sammelt, sind unbezahlbar. Sie stärken das Selbstwertgefühl, fördern die Selbstständigkeit und bieten die Möglichkeit, sich selbst besser kennen zu lernen.


Natürlich gibt es auch Risiken und Herausforderungen, aber mit einer gründlichen Vorbereitung, einer positiven und neugierigen Einstellung und etwas Unterstützung aus der Ferne lassen sich diese meistern. Für mich war das Alleinreisen eine transformierende Erfahrung, die ich weiterempfehlen kann. Es ist eine Reise zu sich selbst, die mehr wert ist als jede Postkarte und jedes Souvenir.


Mittlerweile bin ich ziemlich erschöpft vom Reisen, jede Woche irgendwo neu anzukommen und mich zurechtzufinden und manchmal tagelang in Verkehrsmitteln zu verbringen. Und das seit fast zwei Monaten nicht mehr allein! Manchmal fällt es schwer, die Diskrepanz zwischen den eigenen Erwartungen und der Realität zu akzeptieren. Ich merke immer mehr, wie wichtig es ist, auf den eigenen Körper zu hören. Die Signale, die das Unterbewusstsein an das Bewusstsein sendet, zu entschlüsseln und herauszufinden, was ich brauche, um mich wohl, sicher und entspannt zu fühlen. Pläne zu haben ist gut, aber den Mut und die Einsicht zu haben, sie nach Bedarf zu ändern, ist noch besser!

 
 
 

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