Den Schlüssel zu den eigenen Stärken finden: Ein Schritt auf dem Weg zu deinem IKIGAI
- May
- Jan 20, 2024
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Hast du dich schon einmal gefragt, was genau deine Stärken sind? Oft sind wir uns unserer eigenen Fähigkeiten nicht bewusst oder erkennen sie nicht klar. Doch das Entdecken und Nutzen deiner Stärken kann dir nicht nur helfen, deine Lebensqualität zu verbessern, sondern dich auch deinem IKIGAI, dem japanischen Konzept für "Sinn im Leben", näher bringen. In diesem Blogeintrag werde ich erzählen, wie ich persönlich meine Stärken entdeckt habe und warum es so wichtig ist, diesen Schatz in uns zu finden.
Um meinen persönlichen Stärkenfindungsprozess zu starten, habe ich eine Mindmap erstellt. Dies war mein erster Schritt, um meine Fähigkeiten und Interessen visuell darzustellen. Diese Methode hat mir geholfen, einen klaren Überblick darüber zu bekommen, was mich antreibt und wofür ich mich begeistere. Es ist erstaunlich, wie viel Klarheit eine einfache Mindmap schaffen kann.
Im nächsten Schritt habe ich meine Frau gebeten, mir ihre Sicht auf meine Stärken mitzuteilen. Manchmal sind wir so in unseren eigenen Gedanken gefangen, dass wir blinde Flecken für unsere eigenen Stärken haben. Da kann die Sichtweise einer nahestehenden Person unglaublich aufschlussreich sein.
Ein weiterer wertvoller Schritt war die Befragung meiner Freund:innen und Familie. Ich habe sie gebeten, drei Stärken zu nennen, die ihnen spontan zu mir einfallen. Dieses Feedback hat mir geholfen, ein umfassenderes Bild von meinen Stärken zu bekommen und mir bewusst zu machen, dass mein Selbstbild nicht immer mit der Wahrnehmung anderer übereinstimmt. Es hat mich auch enorm weitergebracht, dass ich meine eigene Wahrnehmung überprüfen konnte und mich zum Teil bestätigt fühlte. Anschließend wertete ich die Daten in einer Wortwolke aus (https://wordart.com/create). Die am häufigsten genannten Wörter wurden besonders groß dargestellt, die seltener genannten kleiner.
Stärken sind oft das Ergebnis eines Lernprozesses in der Kindheit. Jemand, der als Kind viel zuhören und sich in andere hineinversetzen musste, kann dies als Erwachsener besonders gut. Umgekehrt verlernen wir im Erwachsenenalter manchmal Stärken, die wir als Kinder mit viel Freude ausgelebt haben. Das können zum Beispiel Kreativität, Sport oder soziale Kontakte sein. Deshalb finde ich, dass man sein Wissen immer wieder hinterfragen sollte: In was bin ich gut? Gibt mir das, was ich gut kann, Energie oder kostet es mich Energie? Kann ich diese Sache gut mit anderen Bereichen meines Lebens ausgleichen oder schränkt sie mich in meinem Lebenssinn ein? Was konnte ich als Kind gut, was habe ich aus den Augen verloren?
Eine interessante Erfahrung im Zusammenhang mit der Identifikation von Stärken habe ich in meiner Klasse gemacht. Jedes Mal, wenn ein Schüler:in das erste Mal bei mir im Unterricht ist, führe ich mit dieser Person ein Interview durch, in dem ich sie auch nach ihren Stärken und Interessen frage. Oft können sie nicht sofort antworten. Deshalb habe ich eine Liste mit Adjektiven erstellt. Erstaunlicherweise fanden die Schüler schnell mindestens drei Adjektive, mit denen sie sich identifizieren konnten. Dies zeigt, dass viele Menschen Schwierigkeiten haben, ihre eigenen Stärken aus dem Gedächtnis abzurufen, aber durch gezielte Fragen und Anregungen oft zu erstaunlichen Erkenntnissen gelangen können.
Die Entdeckung der eigenen Stärken ist entscheidend für die Verfolgung von IKIGAI, denn sie ist eine der vier Komponenten (“was ich gut kann” - “was ich liebe" - “wofür ich bezahlt werden kann” - “was die Welt braucht”) und spielt an der Schnittstelle von “Passion” und “Profession" eine Rolle. Es lohnt sich, Zeit zu investieren, um sich selbst besser kennen zu lernen und die verborgenen Schätze der eigenen Fähigkeiten zu entdecken. Dieser Prozess ist nicht nur persönlich befriedigend, sondern kann auch zu einem erfüllteren und zielgerichteteren Leben führen.
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